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21.07.14

Zum ersten Mal "unaccompanied minor"



 
  

Alles ist bestens gelaufen. Die Grosse ist zum ersten Mal als „unaccompanied minor“ geflogen. Kurzer Bericht:
Am 16. Juli sind wir alle 4 um 5 Uhr morgens Richtung Toulouse losgefahren. Um Sprit zu sparen, fährt der Papa nicht die Maximalgeschwindigkeit, er ist eher ein gemütlicher Fahrer. Startzeit des Fluges war 8:55 Uhr. Papa sieht das relaxt. Wir kamen kurz vor 8 Uhr am Flughafen an und er meinte, es wäre kein Problem, das Auto im günstigeren, für längere Parkzeiten zu nutzenden Bereich abzustellen und dann den Shuttle zum Flughafen zu nehmen. Ommm. (Anmerkung: beim Ticket bezahlen erfuhren wir dann, dass es dort für kürzere Parkzeiten gar nicht günstiger ist...nicht zu vergessen für’s nächste Mal).

Ich war schon ziemlich gestresst, habe aber an mich gehalten und gewähren lassen. Am Check-In Schalter waren wir 8:05 Uhr. Die Dame, die die Kinder abholt sollte 10 Minuten später in den uns zugewiesenen Bereich kommen. Da haben wir schnell unsere Sandwichs rausgeholt und flux gefrühstückt (Anmerkung: der Papa wollte eigentlich noch zum Frühstücken auf der Autobahn anhalten, glücklicherweise hat er davon abgesehen). Dabei mit dem Papa eines 8-jährigen Mädchens gesprochen, dass auf den Weg nach Rumänien gehen sollte. Das dritte Kind war ein etwas älterer Junge, dessen Eltern bei Airbus in Toulouse arbeiten. 

Zu dem Zeitpunkt beruhigte mich die Tatsache, dass noch zwei weitere Kinder mit von der Partie waren. Später erfuhr ich, dass die Kinder
ohnehin getrennt sitzen. Doof. Aber verständlich. Auf einem Haufen machen sie meist Blödsinn. Zu vermeiden in einem Flugzeug.

Jedenfalls kam dann der Trennungsmoment, vor dem ich etwas Angst hatte, weniger wegen mir, ich kann mich vor meiner Tochter schon noch beherrschen. Aber ein „Oh nein, ich will doch nicht allein fliegen“ fehlte mir jetzt gerade noch. Von all dem kam nix. Fräulein ging ganz routiniert heran, als hätte sie nie etwas anderes getan. Kein Abschiedsschmerz.

Dann im Auto ging es mir aber richtig schlecht. Während der ganzen Fahrt „überwachte“ ich den Flug: Ankunft in München 10 Minuten eher, Abflug nach Leipzig pünktlich. Und zwischendurch verzweifeltes Heulen. Ich hatte meine Tochter alleine gelassen. Wenn irgendetwas passiert, ist sie alleine. Wenn ein in Lufthansa-Uniform verkleideter Mann sie entführt, bin ich nicht da. Gegen 12 Uhr waren wir wieder zu Hause. Mittagessen mit dem kleinen Fratz. 

12:34 Uhr Landung in Leipzig. 12:40 Uhr. 12:45 Uhr. 12:50 Uhr. 12:55 Uhr. Jetzt müsste sie aber langsam mal raus sein, warum ruft mich keiner an? 13:00 Uhr. Ist irgendwas passiert? Ich lege mich auf’s Bett und fange an zu meditieren. 13:05 Uhr. 13:07 Uhr: der Papa wirft mir das Handy auf’s Bett und sagt: „Ruf an!“ Ich tue das und Mutti sagt ganz fröhlich: „Wir sind fast zu Hause angekommen!“ NA SUPER.

Die ersten Tage bei Oma und Opa sind nachdem, was ich weiss, reibungslos verlaufen. Baden am See, Theater im Zoo, heute Kindergarten-Start und am Nachmittag Kino. Sie fehlt mir nur ziemlich, meine Grosse. Aber was für einen grossen Schritt hat sie da getan.


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