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29.11.13

Kommunikationsformen bei Kleinkindern


 
Als meine Grosse noch klein war, hab ich immer gesagt, das Alter zwischen 1 und 3 Jahren wäre das Schlimmste. Was ich damals noch nicht wusste ist, dass ich a) noch nicht wusste, dass mich danach das Heulsusenalter heimsuchen würde (dazu mehr in einem gesonderten Kapitel) und b) eines Besseren belehrt werden würde. Der Kleine übertrifft alle meine Erwartungen um Längen.
Die Grosse wäre einmal fast unter’s Auto gekommen. Ich holte sie von der Tagesmutter ab, die nachmittags mit den Kindern immer auf den Spielplatz ging, wo ich dann das Kind mit dem Fahrrad abholte. Währenddessen ich also das Fahrradschloss bearbeitete, rannte die Grosse Richtung Strasse. Ich rief „Halt, Nein!“. Da lachte sie nur und rannte weiter. Sie schmiss sich fast weg vor Lachen, als sie sah, dass ich mich in Gang setzte, um ihr hinterher zu hechten. Da rannte sie gleich nochmal nen Zacken schneller. Ein Meter bis zur Strasse war es dann noch, als ich sie endlich erwischte. Da war sie fast zwei.
Der Kleine ist jetzt 19 Monate alt. Er rennt grundsätzlich immer in eine andere als die gewünschte Richtung, aber daran sind wir jetzt dank Schulung der Grossen gewöhnt. Darauf kann man sich einstellen. Auch auf die Tatsache, dass es wohl ein mathematisches Gesetz ist, dass sich die Geschwindigkeit des Kindes beim Nachsetzen des Elternteils automatisch erhöht.
Nicht aber einstellen kann man sich (oder nur sehr schwer) auf seine Kommunikationsformen. Er schreit, beisst, zieht an den Haaren, bis dass die Grosse weint. Dann lacht er. 

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In der Kita ist er immer der Erste, der sein Essen fertig hat. Dann bedient er sich bei den anderen. Wird ihm Einhalt geboten, schreit er. Er trampelt auch gern mit den Füssen oder schmeisst sich auf den Boden. Wenn beim Abendessen die Grosse sich einen Joghurt holt, will der Kleine auch einen. Und das sofort. Sofort heisst „3 Sekunden“. Dann geht die Heulboje wieder an. Wenn Papa es wagt, sich ein Stückchen Käse in den Mund zu schieben, schreit der Kleine so lange, bis er auch ein Stück bekommt. Natürlich schreit er grundsätzlich bei Ankunft im Hochstuhl, um seine Milchflasche einzufordern, sollte diese unverantwortlicherweise vergessen worden oder noch in der Wärmphase sein.
Spielkameraden, die nicht machen, was der Kleine will, werden mit Schrei-Attacken paralysiert. Das funktioniert in der Kita ganz gut. Er bekommt, was er will, ausser wenn die Erzieherinnen einschreiten. Sie nennen ihn „la terreur de la crèche“ (adR: der Kita-Terrorzwerg). Mit zwei anderen Jungs wird hier viel kommuniziert über schlagen, beissen, an den Haaren ziehen. Angeblich ist das nur eine Phase. Wenn er dann spricht, wird alles besser.
Hoffen ist alles. Ich habe einen Traum: irgendwann wieder „normal“ essen. Sofern das halt mit zwei noch relativ kleinen Kindern geht. Träume bereichern das Leben.

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