Aus gegebenem
Anlass möchte ich von unserer Kinderkrippe schreiben. Es handelt sich hierbei um die "Crèche de la Fôret" in Eysines. Ich liebe die
Erzieherinnen, der kleine Spatz geht mit grösster Freude hin. Leider muss er im
September in die Vorschule ("Ecole Maternelle"). Das ist in
Frankreich so. Mit 3 Jahren! Er muss theoretisch bis dahin auch trocken sein,
aber ich bleibe ruhig. Und trotzig. Wenn er nicht trocken ist, dann Pech
gehabt! Eingewöhnung gibt es dann auch nicht mehr, die Kinder werden abgegeben
und fertig ist.
Von Anfang an
hatten wir einen guten Draht mit der Krippenleiterin. Wir haben sie getroffen,
um uns für einen Krippenplatz anzumelden, obwohl dann die Plätze auf Zuteilung
vergeben werden. Ich war gerade mal 6 Wochen schwanger. Die Krippenleiterin war
so warmherzig und freundlich, ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen.
Abgepumpte Milch konnte gebracht werden, die Krippe hat ihre eigene Köchin etc.
Alles optimal. Wir bekamen einen Platz! Ich machte einen Luftsprung. Ein
Krippenplatz ist wie ein Sechser im Lotto. Und ausserdem noch in unserer
Wunschkrippe bei der netten Krippenleiterin. Insgesamt 28 Kinder werden hier betreut, davon 10 in der Baby-Gruppe (bis 1-1 1/2 Jahre) und 18 in der Gruppe der Mittleren/Grossen (ab 1 1/2-3 Jahren).
Unser kleiner
Spatz kam mit gerade mal 4 Monaten in die Krippe, das war sehr schwer für mich,
aber wir hatten in dem Moment keine Wahl. Ich musste in meinen Job zurück und
mein Mann war auf Arbeitssuche. Wir konnten uns glücklicherweise richtig viel
Zeit mit der Eingewöhnung nehmen. Und die Erzieherinnen waren und sind allesamt
mit ganzem Herzen dabei. Mein Kleiner hat sich von Anfang an wohl gefühlt und
selten waren die Tage, an denen er morgens geweint hat, wenn wir ihn
hingebracht haben. Was mir immer besonders gut gefallen hat und noch gefällt
ist die Tatsache, dass sich beim Abholen Zeit mit jedem Elternteil genommen
wird, um über den Tag zu reden: was hat das Kind gemacht, gegessen, wie lange
hat es geschlafen, Anekdoten etc. Die Erzieherinnen haben auch immer ein
offenes Ohr, um über Probleme zu diskutieren, die zu Hause und evtl. auch in
der Krippe auftauchen.
Es werden
mehrmals im Jahr Nachmittage mit den Eltern organisiert, da kommen die Familien
mit Geschwistern, Oma & Opa etc. und essen mit den Erzieherinnen und den
Kindern Kuchen und Obst im Garten. Der Kuchen wird von den Kitakindern
gemeinsam mit der Köchin am Vormittag gebacken...Es gibt ein
Weihnachstwichteln, Ausflüge etc. Ich habe die Erzieherinnen ins Herz
geschlossen, mein Sohn nochmehr. Die Krippe ist seine zweite Familie, die er
nun bald verlassen wird. Eine neue Etappe beginnt, die der "Ecole
Maternelle".
Dazu hat Tafjora schon einen zweiteiligen Bericht geschrieben, der es
ganz gut trifft. Es ist ein wenig brutal und sensible Kinder verkraften es sicherlich schlechter.Die 3-jährigen baldigen Schulkinder aus der Krippe durften auch schon eine "Ecole Maternelle" besichtigen. In unserem Fall wissen wir nur noch nicht, in welche Schule der kleine Spatz genau gehen wird, im Stadtzentrum gibt es zwei Schulen. Wir erfahren die Wahl Ende Juni per Post. Wahrscheinlich kommt er in dieselbe Schule wie seine grosse Schwester.
Das fänden wir ziemlich gut, er kennt diese Schule schon, da wir die grosse Maus hier oft abholen.
Entwicklungsgespräche wie bei Mama notes und Frühlingskindermama gibt es übrigens in dem Sinne nicht in Frankreich. Ab der Ecole Maternelle gibt es dann eine Art Bewertungssystem über sämtliche Sachen, die die Kinder lernen (Zeichnen, Buchstaben und Zahlen schreiben etc.). Bei der grossen Maus waren das: das traurige Gesicht, das neutrale Gesicht und das lächelnde Gesicht. Arbeitsblätter mit Gesichterbewertung in einem Hefter. Ich erspare mir hierzu jeglichen Kommentar. Den könnt Ihr Euch denken. Man kann sich einen Termin mit der Klassenlehrerin ausmachen, um über sein Kind zu sprechen, wenn man das möchte. Bei der Abgabe bzw. beim Abholen ist wenig Zeit, um über sein Kind zu diskutieren. Sollten Probleme verhaltenstechnischer Art auftreten, wird man ohnehin um ein Gespräch gebeten. Ist bei uns nie vorgekommen und der Dialog hat mir schon gefehlt. Ein Entwicklungsgespräch hätte mir geholfen. Obwohl ich es auch gut finde, mein Kind einfach so sein zu lassen, wie es ist und es nicht irgendwie gezielt zu fördern. Die Kindheit ist viel zu kurz, in Frankreich noch viel kürzer. Es gibt bereits einen Lehrplan in der Ecole Maternelle, tzzzz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen